Zweiggesellschaft Kiel

Logo


Rückblick auf das
Jahr 2011

für mehr Information über die jeweilige Veranstaltung klicken sie bitte auf den entsprechenden Link

Datum Uhrzeit Ort /Saal Art der Veranstaltung
Fr. 01.04. 18:30 Kiel Vortrag von Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Kreusch: „Von der Betelnuss zum Spaltzentrum“. Prof. Kreusch fährt seit 1976 alljährlich als Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurg nach Indien, um Kinder mit Gesichtsfehlbildungen zu operieren. Ort: „Alte Chirurgie“ der CAU
19.04. 18:00 Kiel
Audimax, CAP II, Hörsaal E.
Vortrag von Prof. Dr. Horst Brinkhaus (ZAAS der CAU)
„Rabindranath Tagore als Romanautor“
Bericht zu den Kieler Tagoreveranstaltungen
21.05. 16:00 Hamburg
Institut für Asienkunde
Gemeinsame Festveranstaltung der DIG Kiel, Lübeck, Hamburg
16.06. 19:00 Heikendorf
Ratssaal
Indisches Thullal Theater
mit Harianu Harshita
28.08. 14:00 Kronshagen Herrenwiese 14 Independence Day of India“.
Mit Kultur und indischem Büffet.
Feier für DIG-Mitglieder.
23.-25.09   Dresden Tagore-Festveranstaltung des DIG-Bundesverbandes in Dresden (inkl. Jahreshauptversammlung aller DIG-Zweigesellschaften)
09.10 18:00 Kiel
KoKi (Pumpe)
Haßstraße 22
Chokher Bali - Sandkorn im Auge
120 Min. Indische Produktion von 2004, deutsche Fassung
28.10   Kiel
CAU
DIWALI – Indisches Lichterfest.
Veranstaltung der DIG Kiel
„Tagore als Tanz“ in der Kieler Universität
13.11 18:00 Kiel
KoKi (Pumpe)
Haßstraße 22
Teen Kanya - Drei Töchter
160 Min. Indische Produktion in bengalischer Sprache von 1961. Om englischen U
11.12 1700 Kiel
KoKi (Pumpe)
Haßstraße 22
Kabuliwala - Der Obstverkäufer aus Kabul
ca. 1,5 Std. Indische Produktion 1956. Om englischen U

 

 

Indisches Kino in Kiel

Foto zu Film Teen Kanya
Sonntag, 13. November 2011 um 16 Uhr

im KoKi (Pumpe), Haßstraße 22 in Kiel
Teen Kanya - Drei Töchter
160 Min. Indische Produktion in bengalischer Sprache von 1961. Om englischen U

Der indische Meisterregisseur Satyajit Ray (1921 – 1992) hat in diesem Spielfilm drei Kurzgeschichten des berühmten indisch-bengalischen Dichters Rabindranath Tagore: „Der Postmeister“, „Monihara“ und „Samapti“ zu drei Episoden-Filmen verarbeitet. In einer kurzen Zwischenpause haben Sie Zeit für Gespräche und eine Tasse Tee.

Bild zum Film Kabuliwala
Sonntag, 11. Dezember 2011 um 17 Uhr
im KoKi (Pumpe), Haßstraße 22 in Kiel
Kabuliwala - Der Obstverkäufer aus Kabul

ca 1,5 Std. Indische Produktion 1956. Om englischen U

Da es sich um die Verfilmung einer einzelnen Kurzgeschichte von Rabindranath Tagore handelt, beginnt die Vorstellung mit einer Lesung dieser Geschichte (7 Seiten) mit Herrn Prof. Brinkhaus (Indologie Kiel) im Nebenraum des Kommunalen Kinos.

Wir freuen uns über regen Besuch!

Die Filme sind Kooperationsveranstaltungen von DIG und KoKi

EINLADUNG an unsere DIG-Mitglieder

 

64 Jahre Unabhängigkeit Indiens

„Independence Day“

Sonntag, den 28. August 2011

14.00 Uhr

bei Familie Brinkhaus in

Kronshagen, Herrenwiese 14

Tel 0431-581727 oder familie.brinkhaus@t-online.de

Dieses Mal möchten wir Sie mit einem außergewöhnlichen musikalischem Geschenk überraschen - als großen Dank für Ihre treue DIG-Mitgliedschaft:

das dreiköpfige Ensemble Indigo Masala

atemberaubend virtuos, witzig, mit anspruchsvoller Weltmusikformation aus fusionierter Folk- und nord- wie südindischer Musik wird Sie verzaubern.

Eintritt frei!

In privatem Ambiente und geselliger Atmosphäre, in Verbindung mit einem Buffet aus selbst hergestellten - vegetarischen - indischen Speisen wollen wir den persönlichen Kontakten, dem Gedankenaustausch, neuen Anregungen für weitere Aktivitäten freien Lauf lassen. Das Singen der Nationalhymne des großen indischen Dichters R. Tagore soll uns auf die Feier einstimmen. Kinder sind herzlich willkommen.

Probieren Sie Ihre besten indischen Rezepte aus! Herzhaftes und Süßes, Kuchen und Gebäck werden aus dem Buffet etwas Besonderes machen, denn wir erwarten dieses Mal zusätzliche Gäste, die sich sehr für die DIG interessieren und sie vielleicht von diesem Tag an als neue Mitglieder unterstützen werden. Für Getränke sorgt Ihr Vorstand.

Sonnabend, 21. Mai, 16:00 Uhr

Universität Hamburg
Von-Melle-Park 8
20146 Hamburg
Anna-Siemsen-Hörsaal im PI

FESTAKT FÜR RABINDRANATH TAGORE
aus Anlass des Tagore-Jahres 2011

Programm:
Vorträge:
Nazmun Nesa Piari (Vorsitzende des Bengalzentrums e.V., Berlin): "Tagore und Deutschland - Deutschland und Tagore";
 
Prof. Dr. Horst Brinkhaus (Universität Kiel): "Rabindranath Tagore als Romanautor"
 
Gesang nach Tagore-Texten: Gruppe "i", Hamburg Tanzdarbietung zu Motiven von Tagore: Anja Rossmann, Hamburg
abschließend: Indisches Essen (Beitrag 8,00 Euro)
Veranstalter:
Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg sowie die Deutsch-Indische Gesellschaften Hamburg, Kiel u. Lübeck und das Entwicklungsforum Bangladesh e.V.
 
Eintritt frei, Essen 8,00 €


Professor Kreusch in Kiel

Erlebnisbericht zum Vortrag „Von der Betelnuss zum Spaltprojekt“
Ein medizinisches Sozialprojekt in Indien

Ein besonderer Wunsch unseres langjährigen Mitglieds, Frau Holzmüller, ist endlich in Erfüllung gegangen:

Mit spontaner Bereitschaft folgte Professor Kreusch, Chefarzt der Abteilung Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie an der Asklepios-Klinik Nord-Heidberg in Hamburg, unserer Einladung zu einem Vortrag über SEIN Gaumenspaltenprojekt im Herzen Indiens. Ebenso unkompliziert verhalf er uns Organisatoren aus der Bredouille, als leider aus ganz kurzfristigen Krankheitsgründen des Kurators des nostalgischen Chirurgie-Saals uns derselbige verschlossen bleiben musste. Dank seiner Freundschaft mit Prof. Wiltfang, jetziger Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am UKSH, genügte ein Handycall und wir konnten die ihm liebgewordenen Räume „seiner“ ehemaligen Klinik zum Vortrag benutzen.

Als „Kieler Jung“ verbrachte er viele Jahre selbst in Kiel, zuerst als Student, dann als stellvertretender Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am UKSH. Schon 1972 hat er seinen Landweg nach Indien/Sikkim gefunden, dann in Indien auf einem mitgebrachten ausrangierten Zahnarztstuhl einige Hundert Betelkauer für seine Doktorarbeit untersucht und schließlich 1995 in Madhya Pradesh seine Kooperation auf Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten am Padhar Hospital erweitert. (Der Zahnarztstuhl ist inzwischen in die Hände eines Friseurs übergegangen und „lebt“ immer noch).

Weit davon entfernt einen auf rein medizinische Aspekte beschränkten Vortrag zu halten, zog er uns Zuhörende in kürzester Zeit durch gekonnt arrangierte Privataufnahmen und Krankenhauseingangpointierte Kommentare in seinen Bann - Landeskunde und Sozialstudie in Einem. Er berichtete vom Alltag im Padhar Hospital, vom anfänglich handbetriebenen Beatmungsgerät, von der aufopfernden Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter und des Pflegepersonals auf indischer und deutscher Seite. Die Einfühlsamkeit, die unser Gastredner und sein Team gegenüber den meistens sehr armen Patienten und ihren oft ausgeprägten kulturspezifischen Bedürfnissen, die sie im Umgang mit der Heilung ihrer Entstellung versuchten zum Ausdruck zu bringen, entgegenbrachten, wünschten wir uns so manches Mal von unseren Ärzten hier. In einigen Fällen verweigerten Patienten einfach eine vollständige Operation, welche die Funktionskriterien nach unseren Maßstäben anlegt, sei es aus Gründen fehlenden Fleischkonsums oder die Weigerung einer Patientin, sie soweit wieder herzustellen, dass sie sprechen könne: das sei nicht nötig, das könne ihr Mann für sie tun und andere Argumentationen. Prof. Kreusch dosierte die gezeigten Krankheitsbilder für uns Laien so geschickt, dass wir am Ende auch unvorstellbaren Entstellungen „ins Gesicht sehen“ konnten.

Nicht nur seine Zähigkeit, in einem fremden Land unter zunächst fremden Bedingungen über eine so langen Zeitraum ein Hilfsprojekt ins Leben gerufen zu haben und es auch unter sich Ärzte und Patientstets verändernden Bedingungen am Leben zu erhalten, erzeugte bei uns Zuhörern große Bewunderung. Sein Konzept „Hilfe zur Selbsthilfe“, ein tragendes Kriterium, mit dem die DIG Sozialprojekte für sich bewertet, zielt zum Beispiel mit der Ausbildung indischer Ärzte und Pflegepersonal in diesem Spezialgebiet und dem Aufbau einer angegliederten Schule für hörgeschädigte arme Mädchen langfristig auf Entbehrlichkeit seiner Person. Insgesamt ist die finanzielle Effizienz zu hundert Prozent gewährleistet. Auch war es seine Begeisterung für das Projekt, für das Land und seine Bewohner sowie seine Fähigkeit diese auf uns wirken zu lassen, die uns ansteckten.

Gern hätten auch wir Zuhörer sofort und jedem davon erzählt. Es gibt nahezu unzählige Sozialprojekte in Indien und es ist nicht immer einfach, eine Auswahl zu treffen.

An erster Stelle wiegt die Philosophie „Hilfe zur Selbsthilfe“ als Motiv der geleisteten Arbeit und dass vor allem Menschen, insbesondere Kinder, hiervon unmittelbar profitieren, die sonst keine Hilfe erführen, da sie es sich aus finanziellen Gründen nicht leisten können. Nicht zuletzt ist ein wichtiges Kriterium die Transparenz und die Effizienz der Unterstützungsmaßnahmen, die von außen geleistet werden. Kann dies authentisch vermittelt werden, wie hier heute Abend, um so glaubwürdiger ist das Ganze. Mit unserer Einladung von Prof. Kreusch möchte die DIG aber noch ein anderes uns sehr am Herzen liegendes Bestreben unterstreichen. Wir denken, dass Prof. Kreusch mit seinem Erfahrungsbericht Menschen Mut machen oder vielleicht den letzten Kick versetzen kann, über den eigenen kulturellen Horizont hinaus zu blicken, die Weitergabe und das Sammeln von Erfahrungen quasi als Symbiose zu betrachten, gepaart letztlich mit einer inneren Bereitschaft für Experimente wenn nicht gar für ein bisschen Abenteuertum in einem fremden Land. Von Engagement sprechen ja mittlerweile viele, auch die Bundeswehr. Darum sollte man diesen Begriff immer etwas differenzierter anwenden. Auffallend ist aber, dass gerade das ehrenamtliche Eintreten für soziale oder sozialpolitische Zwecke in einem anderen Land zunehmend die junge Generation anspricht, aber nicht nur diese sondern auch jene Generation, die sich, wie es im Englischen heißt als „young at heart“ empfindet, die im Geiste Junggebliebenen, die noch aktiv etwas bewegen wollen.

Heute fährt Prof. Kreusch mit einem Team von 6 – 8 Kollegen im Herbst eines jeden Jahres für eine Woche nach Padhar, wo schon ca. 120 vorbestellte Patienten auf die Gruppe warten und innerhalb dieser Woche routiniert operiert werden. Dabei ist ihm gegenseitiges Lernen am Wichtigsten. Längst hat sich die Organisation www.friends-of-padhar.de auch auf andere medizinische Themen und soziale Fragen konzentriert.

Der Vortrag war wirklich ein Gewinn für alle – leider nur wenigen - Beteiligten, und ein Verlust für diejenigen, die sich an dem Abend für etwas anderes entschieden hatten.

Bis zur nächsten Veranstaltung
Ihre/ Eure Gudrun Wittig-Srivastav